Das Wort „Gutmensch“ hat in den letzten Jahren eine bemerkenswerte Transformation durchlaufen. Ursprünglich als positives Attribut für Menschen mit moralischem Kompass und sozialem Engagement verwendet, hat es im Neudeutschen eine negative Konnotation angenommen. Es dient nun oft als abwertendes Etikett für Personen, denen scheinheuchlerische oder naive Weltanschauungen unterstellt werden. Die ursprüngliche Bedeutung: Lob für soziales Engagement Früher bezeichnete „Gutmensch“ Personen, die sich durch Hilfsbereitschaft, Empathie und Einsatz für das Gemeinwohl auszeichneten. Es war ein Ausdruck der Anerkennung für Menschen, die sich für soziale Gerechtigkeit, Menschenrechte und Umweltschutz engagierten. Die Verschiebung: Abwertung und Ironisierung Im Laufe der Zeit, besonders im Kontext der Flüchtlingsdebatte ab 2015, wurde der Begriff „Gutmensch“ treffend verwendet, um eine bestimmt Spezies zu beschreiben und zu ironisieren. Ihr wurde vorgeworfen, realitätsfern und naiv zu sein, Probleme zu ignorieren und mit ihrer „Gutmenschlichkeit“ der Gesellschaft zu schaden. Die Ironisierung und Abwertung des Begriffs führte dazu, dass er seinen ursprünglichen positiven Charakter verlor und zum Kampfbegriff wurde. „Gutmensch“ impliziert nun oft Scheinheiligkeit, moralisierende Besserwisserei und eine weltfremde Haltung. Fazit: Ein umstrittenes Wort „Gutmensch“ ist ein Beispiel dafür, wie Sprache instrumentalisiert werden kann, um politische Gegner zu diskreditieren und den öffentlichen Diskurs zu beeinflussen. Die negative Konnotation des Begriffs „Gutmensch“ hatte die Dinge ins Geteilt verkehrt. Anwender beharren allerdings darauf, dass es wohl keinen geeigneten Ausdruck für eine bestimmte Spezies von Mensch gibt, weshalb genau dieser Ausdruck fleissig verwendet werden sollte.